Ehejubiläen

Viele Ehepaare, die 25 oder gar 50 und noch mehr Jahre verheiratet sind, erleben dies als eine besondere Gnade Gottes. Die meisten feiern ein Fest. Manche möchten darüber hinaus ihrer Dankbarkeit Ausdruck verleihen und wünschen sich eine gottesdienstliche Feier. Deshalb wird in unseren Gemeinden zur Silbernen, Goldenen und Diamantenen Hochzeit auf Wunsch des Ehepaares eine solche Jubiläumsfeier gehalten. Sie findet in der Regel in einer Kirche statt.

In den Liedern und Gebeten wird Gott gedankt, in der Ansprache wird dankbar auf die Ehezeit zurückgeblickt, schließlich wird das Paar für die weitere gemeinsame Zeit gesegnet. Falls gewünscht, spielt nach Möglichkeit der Posaunenchor oder singt der Kirchenchor. Bei der Feier kann auch das Abendmahl gereicht werden. Zur sorgfältigen Planung und Vorbereitung ist ein frühzeitiger Kontakt mit dem Pfarramt erforderlich.

 

Die zinnerne Hochzeit zum Aufpolieren

Ein Bericht von Brigitte Ehrlich / Hamburger Tagesblatt

 

Ehepaare, die es 25 Jahre lang miteinander ausgehalten haben, was in den Zeiten von hohen Scheidungsraten nicht selbstverständlich ist, haben allen Grund, das auch gebührend zu feiern. Doch es muss ja nicht immer ein rundes Jubiläum sein.

Grün - wie die Hoffnung -kennzeichnet den frisch geschlossenen Ehebund.

Nach einem Jahr dürfte dann bereits der Alltag beim jungen Paar eingekehrt sein. Man feiert die Baumwollene Hochzeit und schenkt Baumwolltücher, also Praktisches.

Nach fünf Jahren sollte die Ehe von Bestand sein - wie Holz.
Zur hölzernen Hochzeit schmücken Freunde oder Nachbarn die Tür mit Ketten aus Holzspänen oder Kochlöffeln als Symbol für nüchterne Arbeit.

An den Hochzeitstag nach sechseinhalb Jahren wird sich wohl kaum jemand erinnern, doch sollte zur zinnernen Hochzeit die Ehe, genau wie Zinn, gelegentlich mal wieder aufpoliert werden.

Ebenso ein krummes Datum hat die Petersilienhochzeit nach zwölfeinhalb Jahren, bei der Freunde und Verwandte das Paar überraschen und außer Petersiliensträußen alles mitbringen, was zur Feier gehört. In manchen Regionen wird dieses Datum auch als Nickelhochzeit gefeiert.
Motto: Vergiss das Strahlen nicht.

Das erste runde Jubiläum wird nach zehn Jahren begangen, die Rosenhochzeit. Dass Rosen Dornen haben, dürfte dem Ehepaar bis dahin allerdings auch schon aufgegangen sein.

Die gläserne oder kristallene Hochzeit nach 15 Jahren mahnt die Eheleute zur Aufrichtigkeit: Klar und durchsichtig soll ihre Beziehung sein. Es steckt aber auch eine Warnung dahinter: Glück und Glas, wie leicht bricht das.

Bei der Porzellanhochzeit nach zwanzig Jahren indes ist die Zerbrechlichkeit nicht mehr ganz so groß: Porzellan ist fest, glänzend~ aber auch empfindlich. Geschenkt wird Porzellan, nämlich ein neues Geschirr.

Nach der Silberhochzeit werden die Ehejahre immer kostbarer: Wie Perlen reihen sie sich nach dreißig Jahren aneinander.
Klar, dass zur Perlenhochzeit eine Kette für die liebste Angetraute fällig ist.

Der Rubin, der Edelstein der Liebe und des Feuers, ist das Symbol für vierzig Jahre dauerhafte Ehe.

Spätestens zur goldenen Hochzeit nach fünfzig Jahren ist noch einmal ein großes Fest mit Kindern und Enkeln fällig. Kostbar wie Gold ist die Ehe nun geworden, sie hat allen Stürmen standgehalten. Manche Paare schenken sich zu diesem Anlass neue Ringe.

Und wer die diamantene Hochzeit nach sechzig Jahren noch feiern kann, der darf gewiss sein: Dieser Bund fürs Leben ist unzerstörbar wie ein Diamant.